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Montag, 19. August 2013

Tage wie dieser

Heute war so ein Tag, den man am liebsten vergessen würde - da kommt man nichts ahnend am sehr frühen Morgen ins Büro und eine schlechte Nachricht jagt die andere. Ich kam mir vor wie bei der Bahn in Mainz: ein Teil der Belegschaft in Urlaub, ein kleiner Teil anwesend und der Rest meldet sich nach und nach krank. Da weiss man gar nicht, wo man zuerst einspringen soll. Zu all dem hatte ich selbst auch noch einen Facharzttermin, den ich nicht verschieben konnte. In der Hoffnung, einen guten Tag erwischt zu haben, setzte ich mich Mittags ins Wartezimmer - und wartete dann fast 2 Stunden, um den Doc dann für 10 Minuten sehen zu dürfen. Bye-bye schöner Nachmittag, das war's dann gewesen. Im Büro versucht, das Nötigste aufzuholen, dann verspätet und gehetzt nach Hause gefahren - natürlich Stau auf der Autobahn! Also Umgehung genommen, aber auch die war überlastet. An einem normalen Tag wäre ich kurz nach 15 Uhr zu Hause gewesen, heute war es 17 Uhr!

Mein Magen knurrt, denn vor lauter Stress habe ich den ganzen Tag nichts gegessen - außer einem trockenen Brötchen irgendwann am Vormittag. Jetzt noch einkaufen? - neee, jetzt sind die Rentner unterwegs. Und die anderen Berufstätigen. Also Kühlschrank auf und schauen, was da ist: als erstes lacht mir ein Blumenkohl entgegen. Das Teufelchen im Ohr flüstert "Blumenkohlsuppe?" und bekommt ein entschlossenes "Nein" als Antwort. Die Stimme meldet sich wieder: "Auflauf?" - "Nein!" - "Blumenkohlsalat?" lautet die nächste Frage. Sie erntet nur ein stummes Kopfschütteln. "Was willst Du dann daraus machen?" Um ganz ehrlich zu sein: ich weiss es nicht. Was ist denn noch im Kühlschrank? Pfifferlinge - die sollten eigentlich in die Sauce zu den geplanten Semmelknödeln. Ich bin unentschlossen. Inzwischen ruft das Engelchen von der anderen Schulter: "Der Blumenkohl muss weg." - "Die Pfifferlinge auch!", schreit das Teufelchen. Ich habe genug gehört, soll doch Dr. Google entscheiden. Herrn P. brauche ich in die Entscheidungsfindung erst gar nicht einzubinden, denn mache ich diesem 3 Vorschläge zur Auswahl, dann antwortet er: genau so, als Vorspeise, Zwischengang und Hauptgericht! Eine beliebte Antwort wäre auch: in der Reihenfolge.

Also Dr. Google mit den Wörtern Blumenkohl und Rezept gefüttert, schon kommen die oben genannten Verdächtigen hochgeploppt: Suppe, Auflauf, Salat, paniert, frittiert - in allen möglichen Varianten. Ach so, Blumenkohl polnisch darf ich nicht vergessen. Der scheint auch recht beliebt zu sein. Auf Seite 5 oder 6 erspäht mein Auge einen bekannten Blognamen: Highfoodality. Das hört sich doch mal gut an und verspricht etwas Ausgefallenes - aber hoffentlich nichts Aufwändiges. Uwe scheint die gleichen Probleme zu haben, was macht man mit einem Blumenkohl? Und hat die Antwort: Blumenkohl-Pasta. Cool, was braucht man denn noch dazu? Ich lese etwas von Tomaten - o.k., die gibt es im Moment zu Genüge im Garten. Pasta ist sowieso immer vorrätig. Somit ist die Entscheidung gefallen. Genau im richtigen Moment, denn Herr P. kündigt sein Kommen in 45 Minuten an.



Pasta mit gebratenem Blumenkohl, Tomaten und Pfifferlingen 
für 3 Personen

375 g Pasta (z.B. Maccheroni)
1 mittelgroßer Blumenkohl
1/2 Glas getrocknete Tomaten in Öl (im Kühlschrank gefunden)
200 g frische Pfifferlinge
250 g Cocktailtomaten (aus dem Garten)
100 g frischer Parmesan (der lagert auch immer im Kühlschrank)
1 TL Kapern (Kühlschrankfund)
Suppengrundstock
Zucker
Salz und Pfeffer
1 Prise Kreuzkümmel
Paprikapulver (Pimenton de la Vera)
4-5 Zweige Thymian
1/2 Bund Petersilie

Blumenkohl in kleine Röschen teilen, waschen und gut abtropfen lassen. Knoblauch schälen, Tomaten aus dem Öl holen und beides zusammen fein hacken. Pfifferlinge putzen und ggf. halbieren. Cocktailtomaten waschen und vierteln. Thymianblättchen von den Stängeln zupfen und die Petersilie fein hacken. Parmesan fein reiben.

Pasta in gut gesalzenem Wasser al dente kochen. Das Tomatenöl in einer großen Pfanne erhitzen und den Blumenkohl darin anbraten. Er darf dabei ruhig ein bisschen Farbe bekommen. Knoblauch, Pfifferlinge, getrocknete und frische Tomaten zufügen. Alles 2-3 Minuten braten, dann mit etwas Suppengrundstock, Paprikapulver und Zucker würzen. Bei geschlossenem Deckel ca. 5 Minuten garen.

Pasta abgießen, dabei etwas vom Kochwasser auffangen. Mit dem Gemüse vermengen, ggf. etwas Nudelwasser unterrühren. Abgetropfte Kapern, Parmesan und Petersilie zufügen. Alles mit einer Prise Kreuzkümmel, Salz und Pfeffer abschmecken.



Danke Uwe, dass Du gleich 2 Rezepte zum Thema Blumenkohl-Pasta veröffentlicht hast (zu finden übrigens hier und hier). Ich habe den Blumenkohl zwar nicht im Backofen gemacht und mich auch nicht wirklich an die Rezepte gehalten, aber dank Deiner Inspiration hast Du unser Abendessen gerettet. Sowohl Engelchen als auch Teufelchen geben endlich Ruhe - samt meinem Magen!

2 Kommentare:

  1. Da haben Engelchen und Teufelchen aber gut zusammengearbeitet, das Bildchen sieht wirklich sehr lecker aus! Eine Kombination auf die ich nicht gekommen wäre ;)
    LG

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  2. Also die Kapern darfst bei uns weglassen --- sonst gerne mal zum Testessen *gg

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